Naturschutzgebiet Moorebene Biberbrugg-Rothenthurm
Im trogförmigen Hochtal entstanden im kühl-feuchten Klima viele Moore, darunter das grösste noch existierende Hoch- und Heidemoor der Schweiz (über 100 Hektaren). Dieses wird umgeben von einem äusserst reichen Mosaik verschiedener Lebensräume: Reste von Bergföhren-Hochmooren, Fichtenwälder Gehölze, Torfstiche, Flachmoore und das in Mäandern fliessende Flüsschen Biber mit seiner Auenvegetation. Die weiten Streuewiesen werden von den Landwirten ab September gemäht. Streuetristen und Wölbäcker spiegeln die traditionelle Landnutzung wider.
Trollblume, Pfeifengras und Sonnentau
Entlang von Gräben und Bächen wachsen Troll- und Sumpfdotterblume, in Riedwiesen Pfeifengras, Seggen und Orchideen. Torfmoose und Zwergsträucher bilden das Hochmoor. auf diesem mageren Boden können nur die anspruchslosesten Pflanzenarten überleben – es sei denn sie holen die Nährstoffe von anderswo wie der Sonnentau: Mit glitzernden Tröpfchen an seinen Blätter lockt er kleine Insekten an, klebt diese fest und verdaut sie.
Rückzugsgebiet für Bodenbrüter
In der weiten Ebene leben auf niedrige, lückige Vegetation angewiesene Bodenbrüter wie Kiebitz, Wiesenpieper, Feldlerche und der Grosse Brachvogel. Aber auch Braunkehlchen und Wachtel sowie von den Säugetieren das Reh können im Frühjahr – von Mähmaschinen verschont – ihre Jungen aufziehen. Verschiedene Amphibien, Moorschmetterlinge, Libellen und Heuschrecken kommen vor.
Gefährdung
Die Landschaftszerstörung durch Bautätigkeit und Tourismus hielt sich hier in Grenzen, aber Moorbiotope gingen durch den früheren Torfabbau verloren. In heutiger Zeit wird durch Nährstoffeintrag (Jauche, Mist, Dünger) und fortdauernde Entwässerung die Moorflächen weiter dezimiert. Outdoor-Sportarten und Reiterei nehmen zu und (noch) Modellfliegerei und Helikoptertiefflüge stören die Ruhe von Besuchern und empfindlichen Tieren – trotz gesetzlichem Schutz.
Engagement von Pro Natura
Auf den Flächen von Pro Natura und des Schwyzer kantonalen Vogelschutzverbandes wird eine vorbildliche Pflege durchgeführt. Zudem strebt Pro Natura die Regeneration beeinträchtigter Hochmoore an. Im Rahmen der laufenden Nutzungsplanung engagiert sich Pro Natura gemeinsam mit anderen Schwyzer Umweltverbänden zugunsten einer attraktiven Besucherlenkung und einer Schutzverordnung, die diesen Namen verdient. Im Auftrag des Kantons werden Arbeitseinsätze durchgeführt, um der Verbuschung und Verwaldung entgegen zu wirken.
Gesetzlicher Schutz
BLN-Gebiet, Moorlandschaft, zahlreiche Hoch- und Flachmoorobjekte sowie Auenobjekt von nationaler Bedeutung, z.Z. Überarbeitung der Nutzungsplanung Rothenthurm.
Naturschutzgebietdetails
Anreise
Mit der Südostbahn ab Pfäffikon SZ oder Wädenswil bzw. Arth-Goldau bis Altmatt (Halt auf Verlangen). Rückfahrt ab Rothenthurm.
Weiteres
Faltblatt, Führungen bei moorevent.ch.
Weiterführende Informationen
Info
Moorlandschaft mit Flachmooren und einem der grössten Hochmoore der Schweiz.
Hunde sind an der Leine zu führen.